Durchgängigkeit am Innkraftwerk Braunau-Simbach
Um die Passierbarkeit herzustellen, wurde von 2023 bis 2024 ein neues dynamisch dotiertes Umgehungsgewässer errichtet. Es stellt einerseits die Durchgängigkeit her und schafft zusätzlich neuen Fließgewässerlebensraum. Der große natürliche Umgehungsfluss ist aus einer Studie von Varianten entstanden und nach deutschen und österreichischen Richtlinien so gestaltet, dass die gesamte Fischfauna (alle Arten und alle Lebensstadien) ohne Einschränkungen am Kraftwerk vorbeischwimmen kann.
Er stellt dabei auch Reproduktionsflächen und Jungfischhabitate für die Fluss-Fischfauna bereit. Zusätzlich zur Fischfauna profitieren auch andere Tiergruppen wie z.B. kiesbrütende Vögel von den neu geschaffenen Kiesbänken.
Der große naturnahe Umgehungsfluss hat eine Gesamtlänge von 3,1 km und eine Breite zwischen 5 und 8 m. Zusätzlich ist er mit vielfältigen Tiefen gestaltet. Die Dotation variiert saisonal zwischen 2 und 8 m³/s und ist dem natürlichen Abfluss eines großen Nebenflusses des Inns ähnlich. Die hohe Dynamik führt zu einer ständigen Umgestaltung der Flusssohle und der Ufer, wodurch lockere Kieshabitate für laichende Fische und kiesbrütende Vögel entstehen.
Die Bauarbeiten waren umwelt- und klimafreundlich konzipiert. Der Bodenaushub (insgesamt 110.000 m³) wurde innerhalb der Baustelle zur Schaffung neuer Lebensräume verwendet. So wurden Transportwege und Fahrzeugemissionen auf ein Minimum reduziert, was dem Klima, den Bewohnern der umliegenden Gemeinden und der Tierwelt zugutekam.